Ihr habt Euch also entschieden, eine Paywall einzuführen, aber welche ist die beste Option, um sie nicht einfach zu umgehen? Überraschenderweise ist das Umgehen einer Paywall vielleicht gar nicht so schlimm, wie Ihr denkt:
Zunächst einmal kann Eure Wahl zwischen nutzer- oder serverseitigem Blockieren einen Einfluss darauf haben, wie leicht die Paywall umgangen werden kann. Dennoch gibt es andere (möglicherweise wichtigere) Faktoren zu berücksichtigen, wie SEO, Auswirkungen auf Werbeeinnahmen, Benutzererfahrung und technische Anforderungen.
Einige erfolgreiche Verlage, wie die New York Times, haben leicht zu umgehende Paywalls, obwohl sie die Ressourcen hätten, dies zu verhindern.
Warum?
Vielleicht sind diejenigen, die den Aufwand und das technische Wissen in das Umgehen Eurer Paywall investieren, sowieso keine potenziellen zukünftigen Abonnenten. In diesem Fall ist es vielleicht nicht sinnvoll, eine härtere Blockiermethode einzusetzen, die sich negativ auf Euer SEO auswirken könnte.
Das hängt auch stark von der Art Eurer Inhalte ab: Seid ihr mit hoher Frequenz und kurzen Stück unterwegs, die Eure Nutzer auch bei vielen anderen Quellen im Web lesen können? Dann macht es möglicherweise noch weniger Sinn, einen hohen Aufwand in eine Paywall zu investieren. Bei langen und exklusiven Artikeln mit hohem Nutzerwert und mehreren tausend Worten möglicherweise schon.
Darüber hinaus bieten nutzerseitige Blockierungsmethoden, die leichter zu umgehen sind, mehr Flexibilität für den Verlag – ein großer Vorteil in der schnelllebigen digitalen Welt von heute.
Apropos SEO:
Blockierungsmethoden haben nicht nur einen großen Einfluss auf die Fähigkeit eines Nutzers, Eure Paywall zu umgehen, sondern wirken sich auch auf Eure SEO-Performance aus. Nutzerseitige Blockierungsmethoden ermöglichen es Google-Bots, den gesamten Inhalt zu durchsuchen, während serverseitige Paywalls den Suchmaschinen-Crawlern den Zugriff auf Inhalte unterhalb der Paywall verwehren.
In gewissem Maße lässt sich das umgehen: Bei serverseitigen Paywalls könnt Ihr dennoch Eure SEO-Performance verbessern, indem Ihr auf eine Metered Paywall (begrenzte Anzahl kostenloser Artikel pro Monat) oder eine Lead-in-Strategie (Nutzer können Titel und ersten Absatz lesen) setzt.
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Eine interessante Möglichkeit, um die SEO-Performance bei einer harten Paywall zu verbessern, ist die Nutzung einer Executive Summary (aka tl;dr) am Anfang Eures Inhalts. Diese Zusammenfassung bietet einen Überblick über den Inhalt, Zugang zu einem oder zwei Absätzen und Keywords, die Euer Suchmaschinen-Ranking verbessern.
Fazit: Beim Einsatz einer Paywall solltet Ihr die SEO-Aspekte genau berücksichtigen und entweder eine Metered Paywall oder eine Lead-in-Strategie in Betracht ziehen. Und denkt daran: Das Umgehen Eurer Paywall ist vielleicht nicht das Schlimmste, was passieren kann.
Tief eintauchen in das Thema Paywalls umgehen könnt ihr hier bei Madeleine